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BEESAT-4 fotografiert Wirbelsturm "Irma"
Dienstag, 24. Oktober 2017
Am 09.09.2017 tobte der Wirbelsturm „Irma“ über der Karibik. Diese Naturkatastrophe wurde durch den 1U-CubeSat BEESAT-4 der TU Berlin fotografiert. Die Lageregelung des dreiachsenstabilisierten Picosatelliten wurde gezielt eingesetzt, um mehrere Fotos von „Irma“ zu schießen. Zur Durchführung der Aufnahme wurde während eines Überflugs über Berlin, eine Kommandoliste im Speicher des Bordcomputers abgelegt. Zunächst startete der Satellit um 15:08:00 UTC die Ausrichtung des Satelliten. Die Ziellage wurde so kommandiert, dass die Kamera jederzeit nadir zeigt. Nachdem die Nadirausrichtung erreicht war, wurde der Satellit in dieser Lage gehalten und ab 15:11:27 UTC wurden vier Fotos im Abstand von 15 Sekunden von „Irma“ geschossen. Die vier Fotos wurden zusammengefügt und bilden einen Bildstreifen mit einer Schwadbreite von 200km und eine Längenausdehnung von 490km. Das Auge des Sturms hat einen Durchmesser von etwa 50km.
Für die Planung der Aufnahme, wurde der Überflug des Satelliten über dem Wirbelsturm wurde mit STK (Satellite Tool Kit) simuliert. Damit wurde der passende Zeitpunkt bestimmt, um das Auge des Sturms abzulichten. Auf dem Screenshot ist das Gesichtsfeld der Kamera über der Karibik zu sehen, zudem ist die geschätzte Position des Auges von „Irma“ markiert.
Ein weiteres Bild zeigt Sascha Kapitola mit dem EQM (Engineering Qualification Model) von BEESAT-4. Dieses Modell ist baugleich zu BEESAT-4 im Orbit. Die Maße des Satelliten betragen 10x10x10cm³ und seine Masse liegt bei 1kg. Mithilfe von Reaktionsrädern wurde der Satellit ausgerichtet und stabilisiert und mit der 2Megapixel Kamera wurde „Irma“ aufgenommen.
BEESAT-4 feierte an diesem Tag außerdem noch ein ganz besonderes Jubiläum, er ist vor exakt einem Jahr am 09.09.2016 aus dem Container ausgeworfen und im Orbit in Betrieb genommen worden.